14.08.2018

Hauptversammlung der NATURSTROM AG: Der Geschäftsaufbau geht weiter

NATURSTROM AG Hauptversammlung 2018

NATURSTROM AG Hauptversammlung 2018

Kunden mit Ökostrom und Biogas beliefern. Die Energiewende in die Städte tragen. Zusammen mit Bürgern und Gemeinden Wind- und Photovoltaikanlagen errichten. All das macht die NATURSTROM AG jetzt seit 20 Jahren. Im Geschäftsjahr 2017 konnte die NATURSTROM-Gruppe das Geschäftsvolumen dabei erneut ausweiten. Auf Herausforderungen reagierte sie mit Investitionen sowie neuen Mitarbeitern und legt so den Grundstein für die weitere Entwicklung.

„Für NATURSTROM war 2017 ein aktives und spannendes Jahr, in welchem wir unsere Betriebsleistung auf 319 Millionen Euro und unseren Außenumsatz auf 279 Millionen Euro steigern konnten“, informiert Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas E. Banning die Aktionäre bei der Hauptversammlung in Hamburg. „Vor allem aber sind wir konsequent unseren Weg weiter gegangen, die zwingend notwendige Energiewende als besonders engagierter Energieversorger voran zu bringen - auch und gerade - wenn die Rahmenbedingungen dafür aus dem Wirtschaftsministerium nicht angemessen bereit gestellt werden.“

Eine besondere Aufgabe war und ist laut Ausführungen von Banning dabei der Bereich der Energieerzeugung: Die Ausschreibungsregelungen für Solar- und Windprojekte haben die Energiewende bereits ausgebremst, ab dem zweiten Halbjahr 2018 wird das noch deutlicher werden. Zudem benachteiligen die Gesetze kleine Unternehmen und Bürgerenergiegesellschaften. Dabei seien diese es gewesen, die die Energiewende von Anfang an vorangetrieben hätten.

Trotz Gegenwind setzt NATURSTROM weiter auf Energieerzeugung. 2017 wurde der bisher größte eigene Windpark in Wattendorf in Oberfranken in Betrieb genommen. Elf Anlagen mit 29 Megawatt Leistung speisen nun sauberen Strom in das deutsche Netz ein. Im Aufschwung sieht das Unternehmen zudem Strom aus Sonnenenergie: 2017 wurden PV-Freiflächenanlagen mit einer Kapazität von 13 Megawatt realisiert, mehr als je zuvor bei NATURSTROM. „Wir werden bedingt durch die geänderten Rahmenbedingungen 2018 weniger Leistung ans Netz bringen, wollen ab 2019 aber wieder jährlich ein bis zwei Windparks und Solaranlagen in ähnlicher Größenordnung in Betrieb nehmen. In den kommenden Jahren wird Ökostrom in Deutschland dringend benötigt, wenn es gilt, Atom- und Kohlekraftwerke abzuschalten.“

Das hohe Engagement für neue Erzeugungsanlagen ist einer von vielen Gründen, warum Kundinnen und Kunden sich für NATURSTROM als ihren Energieanbieter entscheiden. Rund 240.000 Haushalte, Institutionen und Gewerbekunden beziehen naturstrom und mehr als 20.000 haben sich für naturstrom biogas entschieden. „Unsere Kunden nehmen ihre Verantwortung für unsere und die nächsten Generationen bewusst wahr. Gerade die Klimaentwicklung der letzten Jahre, die zunehmende Hitze und Trockenheit zeigen auf, dass gehandelt werden muss. Unsere Angebote werden daher erfreulicherweise zunehmend auch von Unternehmen genutzt“, erläutert Vorstandsmitglied Oliver Hummel. „Durch die Entscheidung der Stromkunden für naturstrom wurden allein im letzten Geschäftsjahr 440.000 Tonnen CO2 eingespart“.

„Unsere Kunden geben uns einen enormen Rückhalt für alle Geschäftsaktivitäten“, sagt Hummel, „wir haben uns deshalb Anfang 2017 dafür entschieden, ihnen etwas zurückzugeben: Wir haben die eigentlich zum Jahresanfang notwendige Preiserhöhung für unseren Ökostrom um zwei Monate verschoben und zusätzlich die Kostensteigerungen nicht vollständig weitergegeben.“ Diese Entscheidung sei bewusst und zu Lasten des Ergebnisses getroffen worden. Der Geschäftsbereich Energiebelieferung erwies sich jedoch trotz dieser Maßnahme ein weiteres Mal als Garant für die Stabilität der NATURSTROM-Gruppe.
Bei NATURSTROM stehen seit Anfang an inhaltliche Ziele im Mittelpunkt – und nicht die Rendite. Insofern wurde der Ergebnisrückgang gegenüber den beiden außerordentlich guten Vorjahren auf rund eine Millionen Euro in der Hauptversammlung zwar diskutiert, aber im Lichte der Rahmenbedingungen und der vielen neuen Geschäftsaktivitäten, deren Aufbau erst einmal Geld benötigt, von den Aktionären mitgetragen.

Im Sinne der Vision einer zu 100 Prozent nachhaltigen, dezentralen und bürgernahen Energieversorgung hat der Öko-Pionier im Geschäftsjahr wieder erheblich in die dezentrale Energieversorgung investiert. So wurde das Nahwärmnetz in Hallerndorf ausgebaut und mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. „Für den ländlichen Raum wie für urbane Quartiere können wir heute eine breite Leistungspalette anbieten von erneuerbarer Wärme über Mieterstrom bis zu Ladeinfrastruktur. So beziehen wir mehr Menschen in die Energiewende ein und erschließen gleichzeitig neue Geschäftsfelder für NATURSTROM“, sagt Dr. Tim Meyer, seit 2017 Vorstandsmitglied bei NATURSTROM und dort verantwortlich für dezentrale Versorgung und neue Technologien.

„2018 stellt viele Herausforderungen an uns“, schließt Banning. „Das Ergebnis soll trotz in Summe fehlenden Umsatzwachstums besser ausfallen als 2017. Für 2019 rechnen wir dann wieder mit einem Ergebnis, das die starke Positionierung der NATURSTROM AG unterstreicht und den Fähigkeiten der inzwischen über 400 Kolleginnen und Kollegen im Konzern gerecht wird.“