30.05.2011

Unabhängig von Atom und Kohle: Konstantin Wecker bezieht naturstrom

(c) Bayerischer Rundfunk/Ralf Wilschewski

Bundesweit werden zum Monatsbeginn zehntausende Kunden, die sich in den Wochen nach Fukushima für atomfreie Energie entschieden haben, erstmals mit naturstrom beliefert – darunter auch Liedermacher und Komponist Konstantin Wecker. Bereits Mitte März hatte Wecker, der sich seit Jahrzehnten immer wieder öffentlich gegen Atomkraft positioniert, Kontakt zum unabhängigen Düsseldorfer Anbieter naturstrom aufgenommen und schließlich Anfang April den Wechselvertrag unterzeichnet.

„Der GAU in Japan hat mich unsanft wachgerüttelt“, so der 63-jährige Musiker und Schauspieler. „Danach habe ich mich genauer mit dem Strommarkt beschäftigt.“ Es folgte ein Aha-Erlebnis: „Eigentlich hätte ich schon längst den Anbieter wechseln können, wusste aber gar nicht, dass das für Mieter überhaupt möglich ist.“ Der Irrtum, Mieter könnten ihren Stromversorger nicht frei wählen, hält sich seit der Liberalisierung des Markts hartnäckig, klärt naturstrom-Vorstand Oliver Hummel auf. „Es existieren immer noch viele Mythen rund um den Stromanbieterwechsel. Dabei ist der Vertrag in fünf Minuten ausgefüllt, die Stromversorgung bleibt jederzeit gesichert und alle Formalitäten wie beispielsweise die Kündigung beim alten Anbieter übernehmen wir.“
Auch vor dem Wechsel zu naturstrom bezog der für sein politisches und ökologisches Engagement bekannte Wecker Ökostrom, allerdings den des lokalen Grundversorgers. „Mir ist es wichtig bei einem Anbieter zu sein“, so Konstantin Wecker, „der ausschließlich auf Strom aus regenerativen Quellen setzt. Unternehmen, die in großem Umfang an konventionellen Kraftwerken beteiligt sind und so ihr Geld verdienen, können für mich nicht glaubwürdig die Energiewende vertreten.“

Auf naturstrom aufmerksam geworden war Konstantin Wecker über die Initiative atomausstieg-selber-machen.de, die vier unabhängige Ökostromanbieter empfiehlt. 23 namhafte Umweltorganisationen, darunter BUND, NABU, Greenpeace und Robin Wood tragen diese Initiative.