27.11.2009

Schritt für Schritt mehr Solarstrom für Düsseldorf

Anfang Dezember gehen die 8. und 9. Bürgersolaranlage im Rahmen des Klimaschutzprogramms – auf dem Dach der Dieter-Forte-Gesamtschule – ans Netz. Bei optimaler Sonneneinstrahlung produzieren beide Anlagen rund 89.000 kWh und vermeiden etwa 44 Tonnen CO2 – was nicht nur die Umwelt freut, sondern auch die Schule. War Solarenergie zuvor graue Theorie, sehen die Schüler in Eller die Praxis nun direkt auf dem Schuldach.

Das Flachdach der Dieter-Forte-Gesamtschule im Stadtteil Eller hat ab Dezember 2009 eine neue Aufgabe: Zwei neue Bürgersolaranlagen nutzen die etwa 1.500 Sonnenstunden im Jahr aktiv zur Stromgewinnung. Beide Anlagen wurden am 27.11.2009 von der Umweltdezernentin Helga Stulgies, naturstrom, Düssel-Solar e. V., Umwelt-Zentrum e. V., Rheinland Solar sowie der Rektorin Margret Rössler eingeweiht.

Die Düsseldorfer Umweltdezernentin Helga Stulgies eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien ein wichtiger Teil des Düsseldorfer Klimaschutzprogramms ist. In der Landeshauptstadt gibt es inzwischen 491 Anlagen – davon insgesamt 9 Bürgersolaranlagen, einschließlich der 2 neuen Anlagen in Eller. Und das Interesse an Solar-Projekten ist weiterhin ungebrochen.
Einen „Bildungsscheck“ im Wert von 500 Euro überreichten naturstrom und Düssel-Solar an die Schule. "Wir wollen helfen, dass die Schüler im Unterricht viel vom Nutzen der regenerativen Energien erfahren. Denn sie sind angesichts des Klimawandels die Zukunftsenergie", erklärte Dr. Thomas Banning die Spende.

Zukünftig wollen alle Beteiligten auch weiterhin Kraft und Geld in den Ausbau Erneuerbarer Energien investieren, wenn es passt, auch in gemeinsame Projekte. Das sei ganz im Sinne der Landeshauptstadt, denn Dächer gebe es noch ausreichend, so Helga Stulgies.

 

Bürgersolaranlage 1 auf dem Ostdach
Für den Düssel-Solar e. V. haben 24 Gesellschafterinnen und Gesellschafter etwa 180.000 Euro in eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (Düssel-Solar 3 GbR) eingebracht, um eine 44,2 kWp große Anlage zu realisieren. Diese dritte durch Düssel-Solar ans Netz angeschlossene Bürgersolaranlage besteht aus 260 Schott-Modulen und produziert im Jahr etwa 38.000 kWh Solarstrom. Gleichzeitig werden fast 19 Tonnen CO2 vermieden.
Die nächste Solaranlage ist nicht mehr nur Zukunftsmusik: Die 4. GbR ist als Städtische Mitarbeiteranlage konzipiert und befindet sich bereits in der Gründungsphase.

Bürgersolaranlage 2 auf dem mittleren Hauptdach

Der Ökostromanbieter naturstrom und das Umwelt-Zentrum Düsseldorf e. V. bauten gemeinsam eine weitere Bürgersolaranlage, die sich aus sechs Einzelanlagen zusammensetzt. Die Montage der 288 Solarmodule dauerte rund zwei Wochen. Bei voller Sonneneinstrahlung produziert die Anlage jährlich rund 51.000 Kilowattstunden. Das entspricht einem Jahresverbrauch von 13 Familien à vier Personen. Zukünftig werden 25 Tonnen CO2 im Jahr eingespart, die gleiche Menge, die 860 Bäume binden.
Der Clou: Wer kein Haus oder ein nach Süden ausgerichtetes Dach sein Eigen nennt, kann eine der Anlagen kaufen und so seine eigene Solaranlage „aus der Ferne“ betreiben.


“In Kooperation mit dem Umwelt-Zentrum e. V. wollten wir schon lange eine Solaranlage an unserem Unternehmenssitz Düsseldorf verwirklichen. Nun endlich ist es soweit. Seit 1998 haben wir den Neubau von insgesamt 158 Solar-, Windkraft-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen bundesweit unterstützt und kommen so in kleinen Schritten der Energiewende näher“, so Vorstand Dr. Thomas Banning.