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Wir räumen mit Energiewende-Mythen auf.

Sie hören immer wieder Bedenken, wenn es um Erneuerbare Energien geht? Wir haben für Sie die gängigsten Energiewende-Mythen gesammelt und den Fakten gegenübergestellt. So können Sie auf mögliche Einwände bestens reagieren, sie gezielt widerlegen und naturstrom mit bestem Gewissen weiterempfehlen.

Ökostrom bringt doch eh nichts!
Strom aus fossilen Energiequellen verursacht einen hohen CO2-Ausstoß. Dieser ist für die globale Erderwärmung verantwortlich und beschleunigt die Klimakrise. Um die globale Erwärmung auf möglichst 1,5 °C zu begrenzen und so die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen, muss der CO2-Ausstoß drastisch sinken. Außerdem machen wir uns durch den Import von nur begrenzt verfügbaren fossilen Energien wie Kohle und Erdgas abhängig.

Auch Atomstrom ist keine Alternative, da Atomkraftwerke hochriskant, sehr teuer und nicht versicherbar sind und die Endlagerfrage ungelöst ist. 

Jeder Wechsel zu echtem Ökostrom aus Erneuerbaren Energien reduziert den CO₂-Ausstoß, schützt Umwelt und Klima und bringt die Energiewende in Deutschland voran. Ein weiterer Vorteil von Strom aus Erneuerbaren Energien ist, dass dieser regional gewonnen wird und dadurch die Wirtschaft vor Ort stärkt.
 

Aus der Steckdose kommt doch sowieso kein Ökostrom!
Es gibt kein getrenntes Stromnetz für Ökostrom und konventionellem Strom aus fossilen Energieträgern. Aus der Steckdose kommt somit immer ein Strom-Mix. Das ist jedoch nicht maßgeblich. Entscheidend für die Energiewende in Deutschland ist vielmehr, in welchen Kraftwerken der benötigte Strom produziert wird und ob der Anbieter den Ausbau neuer Öko-Energie fördert.

Mit dem Bezug von naturstrom sorgen Sie dafür, dass der Anteil an Ökostrom im deutschen Strommix zunimmt. Das Stromnetz ist wie ein See, in den alle Kraftwerke Strom einspeisen und aus dem Sie Ihren Strom beziehen. Größtenteils wird dieser immer noch aus Kohle, Atomkraft und Erdgas gewonnen.

Wir speisen in diesen See genau die Menge Ökostrom ein, die unsere Kund:innen in Summe verbrauchen. Zusätzlich investieren wir im Privatkundentarif je verbrauchter Kilowattstunde einen festen Förderbetrag in den Bau neuer Öko-Energieanlagen. So können immer mehr Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet werden und der See wird schneller grüner.

Bei einem Wechsel zu naturstrom erzielen Sie also einen doppelten Umweltnutzen und erhöhen gemeinsam mit uns den Anteil Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix.
 

Zertifikatehandel, Greenwashing – das mit dem Ökostrom ist doch alles fake!
Bei naturstrom gibt es keine Tricks, kein Greenwashing, keinen Zertifikatehandel. Wir erfüllen alle Kriterien, die einen echten und unabhängigen Ökostrom-Anbieter auszeichnen. Regelmäßig bewertet uns Öko-Test mit „sehr gut“ und auch die namhaften Umweltverbände BUND und NABU empfehlen uns. Gemeinsam mit unseren Kund:innen haben wir bereits über 5 Millionen Tonnen CO2 gespart und rund 350 neue Öko-Energieanlagen in Deutschland errichtet. Und das ist real!

Ich hab doch schon einen Ökostrom-Tarif!
Die Bezeichnung „Ökostrom“ ist leider kein geschützter Begriff und kann auch von konventionellen Stromanbietern verwendet werden. Diese sind aber oft abhängig von der Kohle-, Öl- und Atomindustrie. Bei einem Großteil der Ökostrom-Tarife auf dem deutschen Markt wird lediglich Zertifikatehandel betrieben. Dabei kauft der vermeintliche Öko-Energieversorger sogenannte Herkunftsnachweise ein, die belegen, dass irgendwo in Europa, häufig etwa in Norwegen, eine bestimmte Menge Ökostrom produziert wurde. Diese Nachweise sind quasi virtuelle Etiketten. Diese darf der Versorger aus Deutschland nun auf seinen Kohle- oder Atomstrom kleben und den dann als Ökostrom verkaufen. Die faktisch saubere Stromerzeugung in Norwegen verliert dafür ihre Öko-Eigenschaft. Die Energiewende in Deutschland bringt ein solches Vorgehen jedoch nicht weiter. Wer wirklich sichergehen möchte, dass er echten Ökostrom von einem unabhängigen Anbieter erhält und tatsächlich die Energiewende in Deutschland fördert, sollte folgende Kriterien beachten:

  • Der Anbieter ist vollkommen unabhängig von Konzernen der Kohle-, Öl- und Atomenergie.
     
  • Der angebotene Strom stammt zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien aus Deutschland.
     
  • Der Anbieter fördert aktiv den Bau neuer Ökoenergie-Anlagen in Deutschland.

naturstrom erfüllt all diese Kriterien. Der TÜV Nord bestätigt die Herkunft unseres Stroms ausschließlich aus Deutschland. Das heißt: Wer naturstrom bezieht, macht die Energie in deutschen Leitungen ganz konkret um seinen Anteil grüner. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion und schützt das Klima.

Pro verbrauchter Kilowattstunde naturstrom fließt außerdem ein Fördercent in den Bau neuer Öko-Kraftwerke. Dieses Engagement wird durch das Grüner-Strom-Label bestätigt, das zusätzlich auch unsere Unabhängigkeit von der Kohle-, Öl- und Atomindustrie bescheinigt. Das Siegel wird von gemeinnützigen Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden getragen.

Ökostrom ist viel teurer als konventioneller Strom!
naturstrom ist oftmals sogar günstiger als Kohle- und Atomstrom oder vermeintlicher Ökostrom konventioneller Anbieter. Hier lohnt sich immer ein Vergleich. Wichtig ist auch zu wissen: Viele Anbieter locken mit günstigen Ökostromtarifen. Echter Ökostrom von einem seriösen Anbieter wird jedoch nie ein Billigstromangebot sein. Billiganbieter kaufen Strom meist am Spotmarkt, sind dann aber auch konkursgefährdet. Wer große Mengen Strom hingegen längerfristig einkauft und absichert, hat etwas höhere Preise, bietet den Kund:innen aber auch eine zuverlässige Belieferung.

Bei Billiganbietern werden zudem oft Verträge mit langen Laufzeiten und langen Kündigungsfristen angeboten. Dies ist nicht kundenfreundlich. Oft steigen die Preise im zweiten Lieferjahr stark an. Häufig wird mit einer Preisgarantie im ersten Jahr gelockt, aber bei explodierenden Preisen und einer entsprechenden Einkaufspolitik führt es dazu, dass diese Anbieter ihre Preise nicht anpassen können und insolvent gehen.

Bei naturstrom gibt es keine Mindestvertragslaufzeiten und die Kündigungsfrist beträgt nur vier Wochen.
 

Im Vergleichsportal gibts 100 Prozent Ökostrom, der günstiger ist!
Wichtig wäre hier zu prüfen, ob es sich tatsächlich um echten Ökostrom (siehe Punkt: „Ich hab doch schon einen Ökostrom-Tarif!“) handelt.

Überprüfen Sie doch mal auf Ihrer Rechnung den Strommix und Unternehmensmix Ihres Energieversorgers.

Viele Anbieter von Ökostromtarifen haben auch weiterhin zum Teil hohe Anteile von Strom aus fossilen Quellen und Atomstrom in ihrem Strommix. Mit diesen vermeintlichen Ökostromtarifen finanziert man diese Industriezweige unfreiwillig weiter mit.

Der Wechsel ist mir zu zeitaufwendig!
Das Antragsformular kann online schnell und einfach mit wenigen Klicks ausgefüllt werden. Sie benötigen dafür lediglich Ihre Zählernummer. Auf Wunsch senden wir Ihnen auch Antragsformulare in Papierform zu. Das Ausfüllen des Formulars dauert keine fünf Minuten. Den Rest erledigen wir für Sie, inklusive Kündigung bei Ihrem derzeitigen Energieversorger.


Wechseln? Nein, danke! Zum Schluss sitze ich ohne Strom da!
Das wird nicht passieren. Aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes ist der örtliche Grundversorger dazu verpflichtet, alle Haushalte mit Strom zu beliefern. Eine lückenlose Stromversorgung ist auch bei einem Anbieterwechsel jederzeit unterbrechungslos gewährleistet. 

Ich war schon immer bei meinem konventionellen Anbieter und bleibe auch dort.
Das Bedürfnis, an Altbewährtem festzuhalten, ist verständlich. Wenn es Ihnen ein Anliegen ist, einen wirksamen Beitrag für die Energiewende in Deutschland zu leisten, sollte Sie prüfen, ob Sie von Ihrem Anbieter echten Ökostrom (siehe Punkt: „Ich hab doch schon einen Ökostrom-Tarif!“) beziehen und ansonsten einen Wechsel in Erwägung ziehen. Der Wechsel dauert keine fünf Minuten.

Ich bleibe bei meinem lokalen Anbieter, um die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen.
Das Anliegen, die lokale Wirtschaft zu unterstützen, ist richtig. Wenn Sie gleichzeitig auch die Energiewende in Deutschland voranbringen möchten, sollten Sie prüfen, ob Ihr Anbieter auch wirklich echten Ökostrom (siehe Punkt: "Ich habe doch schon einen Ökostrom-Tarif!") liefert.
Nur dann ergibt sich tatsächlich ein Nutzen für die Energiewende. Andernfalls unterstützt man unter Umständen unwissentlich und unfreiwillig Unternehmen, die weiterhin in Kohle- und Atomkraftwerke investieren.

naturstrom bietet zahlreiche Städtetarife an, bei denen der Strom in ausgesuchten Öko-Energieanlagen in der jeweiligen Region erzeugt wird. Vielleicht gibt es auch einen Städtetarif in Ihrer Region? Über die Wahl des Regionaltarifs unterstützen Sie aktiv die Wertschöpfung in Ihrer Region. Gleichzeitig fließt mit jeder verbrauchten Kilowattstunde des Ökostroms eine hohe Förderung in den Bau neuer Öko-Energieanlagen. Sie fördern also nicht nur den Klimaschutz und die Energiewende in Ihrer Region, sondern stärken auch deren Wirtschaftskraft und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Mit Atomkraft können wir günstig unseren Strombedarf decken!
Der Energiewende-Mythos, dass ein Atomausstieg nichts Gutes bedeutet und Erneuerbare Energien teurer als Atomenergie sind, hält sich wacker. Gerade in der aktuellen Situation sehen einige in der Atomkraft zudem einen guten Übergang, um günstigen Strom zu produzieren und sich so einfacher unabhängiger von fossiler Energie aus Russland zu machen. Dass Atomstrom günstig ist, stimmt aber nicht. Auch ohne Berücksichtigung der Folgekosten kostet eine Kilowattstunde Atomstrom fast 20 Cent. Die Entstehungskosten für Sonnen- und Windstrom sind maximal halb so hoch! Zudem wurde die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windenergieanlagen in den letzten Jahren kontinuierlich günstiger, während der Bau neuer AKW durch moderne Sicherheitsanforderungen eigentlich immer die ursprünglichen Zeit- und Kostenpläne massiv sprengte.

Und dabei sind die Folgekosten noch gar nicht miteinberechnet. Dazu zählt unter anderem der Atommüll, der über lange Zeiten sicher eingelagert werden muss und so dauerhaft Kosten verursacht. Die Atome des Mülls zerfallen zum Teil erst nach mehreren Dutzend Jahrtausenden. So entstehen hohe Einlagerungskosten. Wenn man die Folgekosten für Gesundheit, Umwelt und Klima miteinberechnet, liegen die Kosten bei der Atomenergie dann schnell mal beim zehnfachen im Vergleich zu Solar- und Windenergie.

Dazu kommt, dass sich Atomkraftwerke schlecht steuern lassen, sie können sich nicht flexibel auf den Bedarf bzw. andere Einspeiser anpassen. Daher bräuchte es auch mit viel Atomkraft immer noch schnell regelbare Gaskraftwerke als Zusatz für die Deckung der Spitzenlasten, und zu viel Erneuerbaren passen solche trägen Kraftwerke eben auch überhaupt nicht. Ein System nur mit Erneuerbaren und Atom funktioniert also nicht, es ist ein entweder/oder – und der massive Neubau von Atomkraftwerken zur Deckung des gesamten Strombedarfs wäre schon aus Kostengründen vollkommen unrealistisch.


Auch Atomkraft und Erdgas sind grün!
Die EU-Kommission plant, Investitionen in Atomkraft und Erdgas im Rahmen der EU-Taxonomie als nachhaltig einzustufen – das unterläuft den European Green Deal und gefährdet den Klimaschutz in Europa. Denn so könnten Milliarden an Investitionen in veraltete, hochriskante und klimaschädliche Technologien fließen. Die Nutzung der Atomkraft ist hochgefährlich, sehr teuer, nicht versicherbar und allein schon aufgrund der ungelösten Endlagerfrage nicht nachhaltig. Erdgas ist durch die CO2- und Methanemissionen extrem klimaschädlich und damit eine klimapolitische Sackgasse.

Die Pläne der Kommission bedrohen die Energiewende, weil Investitionen statt in Erneuerbare Energien und CO2-freie Flexibilitätsoptionen in fossile und atomare Technologien umgelenkt werden. Sie gefährden auch den Grundgedanken der Taxonomie als eine Art Nachhaltigkeitslabel: Wenn auch klimaschädliche und hochriskante Energieträger als nachhaltig gelten, wird das ganze Label entwertet – das hätte eine fatale internationale Signalwirkung. Nachhaltige Geldanlagen brauchen strenge, einheitliche Regeln. Diese sollte die Taxonomie liefern, statt Greenwashing zu ermöglichen.

Quelle: EU-Taxonomie: Kein Geld für Atom und Gas! (bund.net)

Windräder verunstalten die Landschaft!
Windkraftanlagen verändern das Landschaftsbild. Jede menschliche Einwirkung beeinflusst die Landschaft und verändert sie. Das gilt für Ackerbau, Autobahn- und Schienennetzwerke sowie für Stromtrassen und Umspannwerke.

Der Ingenieur Professor Volker Quaschning sagt dazu auf seinem Blog: „Manch einer findet eine mehrere hundert Meter tiefe Braunkohlegrube schöner als einen Windpark. Akzeptiert. Möglicherweise liegt es aber auch nur daran, dass die Braunkohlegrube anders als der Windpark nicht vor der eigenen Haustür entsteht und das eigene Haus keinem Braunkohlebagger weichen muss.“

Diese Aussage ist zwar etwas überspitzt formuliert, aber eines lässt sich klar sagen: Wenn wir Strom und Energie wollen, müssen wir die Landschaft verändern. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, denn schließlich profitieren Mensch und Umwelt von Windkraftanlagen.

Windräder können außerdem der Umgebung passend eingesetzt werden. In Lichtenau in Westfalen gab es vor 25 Jahren große Diskussionen. Die Bürger:innen fürchteten sich vor einer Umzingelungswirkung. Die Sorge, keine freien Sichtfelder mehr zu haben und überall nur auf Windräder zu blicken, ist sicherlich berechtigt. Doch mithilfe von freien Blickschneisen konnte dieses Problem gelöst werden. Heute stehen in Lichtenau über 170 Windräder, an denen die Bürger:innen auch beteiligt sind.

Wie für jede andere Technologie auch, gilt für die Windkraft klare Richtlinien. Es gibt Gesetze, die für die Planung und Umsetzung von Windparks eingehalten werden müssen und Richtwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Die meisten Sorgen sind also unbegründet.

Quelle: UTOPIA


Windräder machen krank!
Der vielfach angeführte Schaden, den Infraschall verursachen soll, ist definitiv ein Mythos. Ebenso die Lärmbelästigung. Seit über 10 Jahren dürfen nur moderne Anlagen mit Schallschutz gebaut werden.

Für Wohngebiete stellen Windenergieanlagen also keine Beeinträchtigung dar, selbst nicht, wenn Sie in der Nähe von Windkraftanlagen spazieren gehen. Dagegen ist der Infraschall im städtischen Straßenverkehr oder im Auto auf der Autobahn übrigens deutlich stärker.

Quellen: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Tieffrequente Geräusche inkl. Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen, Karlsruhe 2020, S. 13., sowie Umweltbundesamt


Windräder sind Vogelkiller!
Es ist wahr, dass in Deutschland jährlich ca. 10.000 bis 100.000 Vögel durch Windräder sterben. Das ist (tatsächlich) ein Problem und deshalb werden zurzeit auch Lösungsstrategien entwickelt. Nichtsdestotrotz ist der Anteil an getöteten Vögeln durch Windräder vergleichsweise gering. Allein durch Glasscheiben an Gebäuden sterben in Deutschland rund 100 Millionen Vögel – und das jedes Jahr. Des Weiteren sterben durch den alltäglichen Verkehr weit mehr Vögel als durch Windräder. Rund 70 Millionen tote Vögel gibt es durch Kollisionen im Straßen- und Bahnverkehr pro Jahr. Außerdem werden jährlich rund 100 Millionen Vögel von wilden Katzen oder jenen, die Freigang haben, gefressen. Es sterben also im Jahr mehrere Millionen Vögel durch unterschiedliche Auslöser. Die Anzahl der toten Tiere durch Windkraftanlagen ist dazu vergleichsweise gering.

Quelle: UTOPIA 

Erneuerbare Energien allein können nie den allgemeinen Strombedarf decken!
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlichte in seinem Wochenbericht Folgendes:

„Eine gesamtwirtschaftlich kostengünstige Einhaltung der Klimaschutzziele erfordert eine zu 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung in Deutschland. In diesem Wochenbericht wurde gezeigt, dass ein vollständig auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem in der gesamten Europäischen Union, in Deutschland und auch auf Ebene aller 38 Planungsregionen möglich ist. Außereuropäische Importe von Wasserstoff, bei denen auf absehbare Zeit auch fossile Energieträger genutzt werden, sind nicht notwendig. Die vorhandenen Potenziale in den Planungsregionen Deutschlands sind ausreichend, müssen jedoch wesentlich aktiver erschlossen werden.

Auch bei einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung wäre die stündliche Versorgungssicherheit des Systems gewährleistet, sofern Flexibilitätsoptionen genutzt werden. Hierzu gehört auch die Einbindung Deutschlands in das Verbundnetz, das den Export von Strom bei Überschuss beziehungsweise auch den Import zur Deckung der Nachfrage gewährleistet.

Die Perspektive einer Vollversorgung durch erneuerbare Energien muss in die Planung des gesamten Energiesystems einbezogen werden. Dies bezieht sich sowohl auf die Anordnung von Erzeugungs- und Speicheranlagen als auch auf die Netzinfrastruktur. Der Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Strom sollte in der nächsten Fassung 100-Prozent-Erneuerbare-Szenarien beinhalten. Auch europaweit ist die Umstellung von fossilen Kraftwerken und von Kernkraftwerken auf erneuerbare Energien wichtig. Daher ist gerade auf europäischer Ebene die Anpassung der laufenden Zehn-Jahres-Entwicklungspläne besonders dringend, da diese nach wie vor erhebliche fossile Kapazitäten und Kernkraft vorsehen.“

Und diese Studie ist nur eine von vielen, die schon längst die Machbarkeit einer vollständig regenerativen Stromversorgung berechnet haben. Schon heute sind die Erneuerbaren und insbesondere die Windenergie die wichtigsten Stromquellen in Deutschland. Sie liefern rund die Hälfte des hierzulande anfallenden Strombedarfs. Bis 2030 soll dieser Wert auf mindestens 80 Prozent steigen. Und es gab bisher sogar schon einzelne Stunden, meist an Feiertagen mit wenig Verbrauch und viel Wind, an denen in Deutschland mehr Ökostrom erzeugt wurde, als es Strombedarf gab.


Dunkelflaute! Was ist, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht?
Das Wort Dunkelflaute beschreibt einen seltenen Wetterzustand, bei dem in größeren Regionen bei bewölktem Himmel wochenlang kein Wind weht. Wegen der daraus folgenden geringen Solar- und Windenergieerzeugung ist die Dunkelflaute ein beliebtes Argument gegen die Energiewende.

Aktuell könnten wir diesen Zustand tatsächlich nicht mit Erneuerbaren Energien abdecken, da auch bei guten Wetterbedingungen unser Gesamtstrombedarf noch nicht mit der bisher installierten Erneuerbaren-Leistung gedeckt werden kann.

Um solche seltenen Extremereignisse abzudecken, sind Reservekraftwerke wichtig – diese können die Netzbetreiber schnell dazu oder auch wieder abschalten lassen. Aktuell sind das häufig Gaskraftwerke, da sie sich sehr flexibel betreiben lassen und darüber hinaus emissionsärmer sind als Kohlekraftwerke. Mittel- bis langfristig lassen sich diese Reserve-Gaskraftwerke aber auch 100 Prozent erneuerbar betreiben, entweder mit Wasserstoff oder mit synthetischem Methan aus Ökostrom.

Wichtig ist, neben den Reservekraftwerken auch Speicherlösungen ebenso mitzudenken wie den Netzausbau und den gesamteuropäischen Ausgleich – denn in aller Regel gibt es keine einheitlichen Wetterlagen über den ganzen Kontinent, wenn hier also bspw. wenig Wind ist, kann das in Dänemark, Polen oder Frankreich schon wieder ganz anders aussehen. In einem passenden Gesamtsystem ist eine Dunkelflaute also auch für eine stärker wetterabhängige Energieversorgung kein Problem.


Auch der Preis für Ökostrom hängt mit den Börsenpreisen zusammen – Erneuerbare Energien sind also nicht unabhängig!
Ja, die direkten Lieferkontrakte für Strom aus Erneuerbaren Energien richten sich in der Preisfindung nach den Börsenpreisen. Auch solche unmittelbar zwischen Erzeuger und Abnehmer getroffenen Abmachungen, so genannte OTC-Verträge (Over the counter, also direkt über den Schreibtisch) werden genauso wie die an der Börse selbst gehandelten Energiemengen von dem dortigen Spiel zwischen Angebot und Nachfrage beeinflusst.

Aus diesem Grund setzt naturstrom auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Unsere eigenen Anlagen helfen dabei, die Strompreise zu stabilisieren und den eigentlich aus den Börsenpreisentwicklungen resultierenden stärkeren Anpassungsbedarf zu vermeiden. Und mit jedem weiteren naturstrom-Öko-Kraftwerk wird dieser Effekt stärker. Die in unseren Tarifen enthaltene Neuanlagen-Förderung treibt damit nicht nur den Klimaschutz voran, sondern ist zugleich auch eine gewisse Investition in die Stabilisierung der künftigen eigenen Energiepreise.

Weitere Zusammenhänge und Informationen finden Sie in unserem Blog-Artikel.

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