29.07.2015

Spatenstich in Marktschorgast: Heizen vor Ort!

Marktschorgast/Forchheim, 29. Juli 2015. Marktschorgast (Landkreis Kulmbach) wird mit erneuerbarer Wärme versorgt: Die ZukunftsEnergie Marktschorgast eG i.G. verfolgt die Idee seit einigen Jahren.  Nach einem ersten Kontakt im November 2014 wird das Projekt nun gemeinsam mit der NATURSTROM AG verwirklicht. Beide Partner luden zum ersten Spatenstich ein.

Besonders freut die Initiatoren, dass auch die Gemeinde mit 8 Gebäuden am Nahwärmenetz anschließen wird. „Wir begrüßen es sehr, dass wir eine so große Anzahl von Gemeindegebäuden mit dem Netz versorgen können“, so Thilo Jungkunz, Leiter des Bereichs Dezentrale Energieversorgung bei NATURSTROM. Auch die Kirche und der Kindergarten werden von der neuen Heizung profitieren. Insgesamt werden 1,3 Mio. kWh erneuerbare Wärme bereitgestellt, womit die Gemeinde umgerechnet über 400 Tonnen CO2 im Jahr einspart. Die Dienstleistung und Bauaufträge werden an Firmen aus der Region vergeben.

Als Technik im Heizhaus werden vier Pelletkessel von Gilles mit je 160 kW Wärmeleistung sowie ein Gas-BHWK von Senertec mit anteiligem naturstrom biogas zum Einsatz kommen. Der erste Bauabschnitt wird im August 2015 beginnen: Insgesamt sind es damit im ersten Schritt über 40 AnschlussnehmerInnen, die ab Herbst Wärme aus Marktschorgast beziehen. Eine Erweiterung des Netzes ist geplant.  Als besondere Innovation wird eine Solarthermieanlage noch 150 kW Wärmeleistung beisteuern: Die Solarkollektoren erwärmen das Wasser und sind so insbesondere im Sommer, wenn nur wenig Warmwasser, etwa zum Duschen benötigt wird, eine sinnvolle Ergänzung. Flexibel wird die Anlage auch durch die zwei großen Pufferspeicher mit jeweils 20.000 Liter Volumen, in welchen die überschüssige Wärme (zum Beispiel von der Solarthermieanlage) kurzzeitig zwischengespeichert werden kann.

Marc Benker, Vorstand der ZukunftsEnergie Marktschorgast eG, hat sich zusammen mit vielen anderen Ehrenamtlichen für die Realisierung des Projekts eingesetzt: „Wir machen unsere Gemeinde damit zukunftsfähig! Ein neues Gemeinschaftsgefühl für unsere Energieversorgung ist entstanden.“ Die Genossenschaft hat innerhalb kürzester Zeit bereits 63 GenossInnen für die Sache gewinnen können. Sie wird sich finanziell am Betrieb von Heizhaus und Nahwärmenetz beteiligen.