15.12.2016

Kanzleramt will mehr Sonnenstrom

Auf dem Dach des Kanzleramts soll zukünftig mehr Sonnenstrom erzeugt werden. Foto: © Holger Weinandt, CC BY-SA 3.0 de

Auf dem Dach des Kanzleramts soll zukünftig mehr Sonnenstrom erzeugt werden. Foto: © Holger Weinandt, CC BY-SA 3.0 de

Die solare Energiewende als Chefsache, wann gab es das zuletzt? Lang ist es her. 2001 stieg unter Rot-Grün das Bundeskanzleramt höchstselbst in die Solarstromproduktion ein: Auf den Flachdächern des Gebäudekomplexes wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von rund 150 Kilowatt installiert. Jetzt wird die Anlage grundlegend erneuert und vergrößert.

„Die Flachdächer vom Nord- und Südflügel des Kanzleramts eignen sich hervorragend für Solaranlagen. Mit Blick auf die markante Gebäudearchitektur liegen die Module waagerecht“, erläutert Stephan Riedel, Geschäftsführer der mit der Sanierung betrauten MR SunStrom GmbH. Die Dresdner Photovoltaik-Spezialisten projektieren und errichten bundesweit Solarstromanlagen, u.a. in enger Zusammenarbeit mit der NATURSTROM AG. Der Öko-Energieversorger ist an SunStrom beteiligt und baut mit dem Dresdner Unternehmen ein Konzept für die Sanierung und den kostengünstigen Weiterbetrieb alter Photovoltaikanlagen auf.

Die neue Solaranlage auf dem Kanzleramts-Dach wird über eine Leistung von 200 Kilowatt verfügen. Jährlich soll sie über 160.000 Kilowattstunden Strom produzieren und somit gegenüber der alten Anlage auf gleicher Fläche ein Drittel mehr Ertrag liefern. Da Sonnenstrom mittlerweile sehr günstig ist, nutzt das Kanzleramt den Strom vom Dach für den eigenen Bedarf. Die Menge entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch von 50 deutschen Durchschnittshaushalten.

„Die Erneuerung der Anlage auf dem Bundeskanzleramt ist ein spektakuläres Beispiel für ein Phänomen, das in wenigen Jahren Standard sein und den Fortgang der Energiewende grundlegend beeinflussen wird“, so Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG. „Denn in vier Jahren wird erstmals für tausende Solar- und Windenergieanlagen die EEG-Vergütung auslaufen. Jedes Jahr werden dann weitere tausende Anlagen folgen, deren Betreiber sich überlegen müssen, ob sich der Weiterbetrieb oder eine Neuinvestition lohnt. Und vor allem, wie Sie den produzierten Strom selber nutzen oder vermarkten wollen.“ Mit der Beteiligung am Servicespezialisten SunStrom hat sich die NATURSTROM AG daher frühzeitig als Ansprechpartner für Betreiber älterer Photovoltaik-Kraftwerke positioniert.