20.08.2012

Gute Stimmung unterm Rotor: Windparkeinweihung bei Neudorf

Zahlreiche Besucher aus Scheßlitz, Königsfeld und den umliegenden Gemeinden feierten am Sonntag die Einweihung des Windparks im Dreieck zwischen Poxdorf, Neudorf und Ludwag. Eingeladen hatte die NATURSTROM AG, die den Windpark Ende letzten Jahres errichtete und nun zusammen mit Bürgern betreibt. Der Ökostromanbieter mit Standort in Forchheim hatte, tatkräftig unterstützt durch die Ortsgemeinschaften, ein buntes Familienprogramm auf die Beine gestellt. Bei Livemusik, Kinderattraktionen, Rundführungen und Testfahrten im Elektroauto war für jeden etwas dabei. Mit ihren Grußworten hatten Thomas Engel, Abteilungsdirektor der Regierung von Oberfranken, die Bürgermeisterin von Königsfeld, Gisela Hofmann, und naturstrom-Vorstand Dr. Thomas E. Banning den Festtag unterm Windrad eröffnet.

Wie naturstrom-Mitarbeiter den interessierten Besuchern bei Führungen über das Windparkgelände erklärten, erzeugen die drei Windenergieanlagen mit ihrer Nennleistung von zusammen 7,5 Megawatt voraussichtlich 13,5 Millionen Kilowattstunden jährlich - genug sauberer Strom für etwa 4.500 naturstrom-Kunden. Dank der beachtlichen Turmhöhe von 140 Metern dringen die Rotoren, die einen Durchmesser von 100 Metern aufweisen, in Luftschichten vor, in denen der Wind beständiger weht als am Boden. Dadurch erzielen die Anlagen eine höhere Stromproduktion bei gleichzeitig geringeren Verschleißerscheinungen.

Abteilungsdirektor Engel unterstrich in seinem Grußwort, dass der verstärkte Einsatz der Erneuerbaren Energien beschlossene Sache sei und es nun gelte, diesen im Einklang mit anderen gesellschaftlichen Zielen zu verwirklichen. Der regionale Planungsverband und die Bezirksregierung setzen mit der Regionalplanung dafür das adäquate Instrument ein. Es sei zu begrüßen, wenn sich viele Gemeinden und Bürger an der Diskussion der auszuweisenden Windvorrangflächen beteiligen. „Windkraft ist nicht hochzujubeln und nicht zu verdammen, Windkraft ist notwendig und muss zum Wohle der Bürger aktiv vor Ort gestaltet werden.“

Das Interesse der Bürger an Erneuerbaren Energien und dem neuen Windpark wurde auch von Bürgermeisterin Hofmann bestätigt. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Energiewende in Oberfranken auch unter Einbeziehung von Windenergie gelingen werde, wenn alle so konstruktiv zusammenarbeiten würden, wie bei diesem Projekt die Landeigentümer, die Gemeinde und naturstrom. „Wir wollen vor Ort mitgestalten, das geht nur mit dem richtigen Partner. Wir haben ihn gefunden und wollen mit naturstrom möglichst noch weitere Schritte gehen und den Windpark gerne noch vergrößern.“

naturstrom-Vorstandssprecher Dr. Thomas E. Banning zeigte sich begeistert über die vielen Gäste und die tolle Unterstützung der Ortsgemeinschaften, die für die Verpflegung gesorgt hatten: „Für das Gelingen der Energiewende ist es eminent wichtig, dass neue Windparks oder auch Biomasseanlagen von den Bürgern vor Ort akzeptiert werden. Deswegen freuen wir uns sehr, aus den umliegenden Ortschaften so viel Offenheit für das Windparkprojekt und auch so viel konkrete Hilfe für dieses Windfest erfahren zu haben.“

Wie der naturstrom-Chef erläuterte, biete die Energiewende hin zu einer Versorgung auf Basis Erneuerbarer Energien für ländliche Räume große Chancen: „Erneuerbare Energien sorgen für Wertschöpfung in der Region, sie schaffen Arbeitsplätze bei kleinen Unternehmen und Mittelständlern, bringen kleinen Orten Steuereinnahmen. Außerdem bieten sie den Menschen ganz neue Beteiligungsmöglichkeiten. Der Stromerzeugungsmarkt muss nicht die exklusive Spielwiese großer Konzerne bleiben. Jeder der will, kann mitmachen und sich an einem Bürgerwindpark oder einer Bürgersolaranlage beteiligen, das ist uns sozusagen ein Herzensanliegen.“

naturstrom arbeitet daher nicht nur mit zahlreichen Energiegenossenschaften zusammen, sondern gibt auch Anteile an eigenen Regenerativkraftwerken an Bürger ab, wie Dr. Banning erklärte. Auch am Windpark zwischen Neudorf, Ludwag und Poxdorf könne man sich noch beteiligen. „Uns kommt es nicht darauf an, möglichst viele Ökostromanlagen selbst zu besitzen“, so Dr. Banning, „sondern darauf, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln für die Energiewende möglichst viel zu erreichen.“ All jene, die sich nicht beteiligen können oder möchten, haben dennoch die Möglichkeit, vom Windpark zu profitieren. Den Einwohnern der umliegenden Ortschaften bietet naturstrom einen Windpark-Rabatt auf ihre Ökostromrechnung.

Die NATURSTROM AG, ein Ökostromvorkämpfer der ersten Stunde, ist seit 2004 in Forchheim mit einer Niederlassung ansässig. Am Standort sind mittlerweile 30 Mitarbeiter beschäftigt. Der bundesweit tätige Ökostrom- und Biogasanbieter koordiniert von hier aus seine Aktivitäten als Planer und Betreiber von Wind-, Photovoltaik- und Biomasseanlagen.


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