Ökogas: einfach zu speichern und wetterunabhängig verfügbar

Wind kann man nicht in Tüten stecken oder Sonne in Kisten bunkern. Gegenüber den anderen Erneuerbaren Energien hat Ökogas einen entscheidenden Vorteil: Es ist speicherbar.

Die Speicherbarkeit von Erneuerbarer Energie ist eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zur Vollversorgung durch saubere Energie. Bereits heute ist Ökogas problemlos speicherbar und kann dadurch jederzeit und unabhängig vom Entstehungsort genutzt werden. Diese Eigenschaft kommt Kombikraftwerken zugute, die verschiedene erneuerbare Energiequellen so kombinieren, dass sie sich ergänzen und jederzeit die benötigte Energiemenge bereitstellen. 

Ökogas kann vor Ort in einem Gasspeicher gelagert werden. Je nachdem, über welche Speicherkapazität dieser verfügt, lässt sich die Gasproduktion mehrerer Stunden zwischenlagern. So können Schwankungen bei der Produktion von Sonnen- und Windkraftstrom problemlos ausgeglichen werden. Weil auch Ökogas nicht ungefährlich ist, muss der Speicher luftdicht abgeschlossen sein, damit kein Gas entweicht. Hier kommen die charakteristischen Dachabdeckungen ins Spiel: Sie bestehen aus kunststoffbeschichtetem, flexiblen und sehr reißfestem Gewebe, damit genügend Platz ist, wenn sich das Gas durch Temperaturschwankungen auszudehnt.

Ökogas kann in Nieder-, Mittel- und Hochdruckverdichtung gespeichert werden. Bei der Verstromung von Ökogas wird überwiegend Niederdruck-Ökogas verwendet, das sich kurzfristig direkt in den entsprechenden Fermentern lagern lässt. Hier dient entweder der variable Fermenter- bzw. Nachgärraum als Gaslager oder es werden Fermenter mit Betondecken einbezogen. Oben erwähnte Folienbedachungen, die das Speichervolumen erhöhen, haben jedoch den Vorteil, dass auf die relativ teure Betondecke verzichtet werden kann und ein höheres Gaslagervolumen ermöglicht wird.

Um Ökogas ins Erdgasnetz einspeisen zu können, wird es entsprechend aufbereitet, bis es exakt die gleichen Eigenschaften wie Erdgas besitzt. Dazu wird dem Ökogas Kohlendioxid, Wasser und Schwefelwasserstoff entzogen und es wird auf den entsprechenden Betriebsdruck verdichtet.